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Gartenzwerg


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Gartenzwerg ist eine ursprünglich aus gebranntem Ton, heutzutage aber auch aus Kunststoff gefertigte Figur eines Zwerges, die vor allem in Deutschland häufig als Verzierung in Gärten und zur Wohnraumdekoration zu finden ist. Die ersten Gartenzwerge wurden vermutlich um das Jahr 1870 in Thüringen hergestellt. Mit der Serienproduktion begann vermutlich August Heissner 1872 im thüringischen Gräfenroda. Andere Quellen besagen, dass Philipp Griebel Griebel ebenfalls um 1872 in Gräfenroda den ersten Gartenzwerg aus Ton hergestellt haben soll. Aber auch diese Information ist nicht belegbar. Sicher fest steht nur, dass sowohl Heissner als auch Griebel damals ihre Firmen gegründet haben, aber seit wann sie auch Gartenzwerge oder Gnome produziert haben, ist nicht bekannt. 1898 wurden Thüringer Zwerge erstmals auf der Leipziger Messe angeboten. Als Vorläufer des Gartenzwerges produzierten die Terrakotta-Manufakturen in Thüringen meist Tierköpfe, z. B. um Jagdschlösser zu dekorieren. Nach neusten, noch unbestätigten Erkenntnissen kommt der erste Gartenzwerg nicht aus Thüringen - sondern aus Polen, wie eine Zeitungs-Anzeige aus damiliger Zeit ein paar Jahre vorher belegt. Diese wurden dort als Garten-Gnome bezeichnet. Nachdem sich in der Folgezeit immer mehr Manufakturen mit der Herstellung von Gartenzwergen befassten, stockte zwischen 1914 und 1945 der Absatz. Erst danach begann ihre größere Verbreitung. Nach Schätzungen stehen heute in deutschen Gärten etwa 25 Millionen Gartenzwerge. Gartenzwerge gibt es aus den unterschiedlichsten Materialien. Während der ursprüngliche Gartenzwerg noch aus gebranntem Ton hergestellt und mit Hand bemalt wurde (und wird), sorgte vor allem die Plastikindustrie mit preisgünstigen Varianten für eine weitere Verbreitung. Ironisch-kritisch werden Gartenzwerge auch als Inbegriff (deutschen) Spießbürgertums angesehen. Bei vielen Zwergenliebhabern sind 'Zwerge' neuerer Bauart in ungewohnten Posen (z.B. mit heruntergelassener Hose) verpönt. Ebenso kritisiert wird der Einzug des weiblichen Geschlechts in die Zwergenwelt in Gestalt der Zwergenfrau. In der Mythologie kommen ursprünglich keine Zwergenfrauen vor. Allerdings gibt es einige (nicht immer ganz ernst zu nehmende) Theorien, wie sich Gartenzwerge vermehren. Weitere Informationen können Sie auf Gartenzwerge-Infoseiten nachlesen. Dort können auch weitergehende Fragen zu Entstehung, Verbreitung usw. der Gartenzwerge gestellt werden. Anfang der 90er Jahre erlebte der deutsche Gartenzwerg eine "Wiedergeburt" durch die Schaffung neuer, ausgefallener und provokativer Modelle. Unter dem Motto "typisch Deutsch" wurden z. B. Zwerge mit Messer im Rücken, als Exhibitionisten, die den "Vogel" zeigen, mit Kettensäge, mit erhobenem "Effenberg"-Finger, als Politiker (Schröder, Kohl, Gysi, Blüm, Lafontaine usw.) modelliert. Das daraus resultierende Medieninteresse, welches weit über die deutschen Grenzen hinaus ging, sorgte dafür, dass der Gartenzwerg ganz neue Liebhaber fand, welche mit dem klassischen Zwerg an sich nichts anfangen konnten. Dieser Kult hält bis heute an, da die verbliebene "Zwergenindustrie" in Deutschland immer wieder aktuelle Themen aus Politik und Tagesgeschehen aufgreift und durch neue Zwerge thematisiert. Dies immer unter dem Gesichtspunkt: "Humor ist, wenn viele darüber lachen müssen". Etwas getrübt wurde die "Wiedergeburt" der Zwerge durch Plagiate, die weniger aus dem asiatischen Raum kamen, als vielmehr aus Osteuropa. Dort wurden im großen Stil geschmacksmusterrechtlich geschützte Modelle mit billigen Materialien (Gips statt gebranntem Ton und Gießharz statt PVC-Kunststoff) kopiert und auf den Markt gebracht. Einzelne geführte Urheberrechtsprozesse wurden zwar ausnahmslos gewonnen, konnten aber die Plagiate nicht aufhalten, da diese durch den Materialpreis und durch die entfallenen Entwicklungskosten und geringen Löhne in den Ländern deutlich preiswerter im Verkauf waren. Hier ist allerdings eine "Anpassung" feststellbar, so dass sich das Gefüge in wenigen Jahren selbst regulieren wird. Im Jahr 1981 wurde eine "Internationale Vereinigung zum Schutz der Gartenzwerge" mit Sitz in Basel gegründet, deren Anliegen die Verbreitung der "Zwergenkunde" und die Produktion historisch "korrekter" Gartenwichtel ist. Sie hat definiert, was ein "artiger" - also echter - Gartenzwerg ist: Er ist maximal 69 Zentimeter groß, hat eine Zipfelmütze, einen Bart und ist männlich. Wohl gegen Ende der 1990er Jahre entstand die Aktion: "Rettet die Gartenzwerge" (in Frankreich: "Front de Liberation des Nains de Jardins" und Italien "MALAG"), deren Anhänger die Figuren aus Vorgärten "befreiten" und oft in Wäldern, ihrem "natürlichen Lebensraum" aussetzten. Einige dieser gekidnappten Zwerge wurden auch von Person zu Person verschickt, um den Zwerg an berühmten Orten zu fotografieren und die Fotos an den ursprünglichen Besitzer zu leiten. Strafrechtlich bewegen sich die "Rettet die Gartenzwerge"-Aktivisten im Grenzbereich zwischen Diebstahl und (straffreier) Sachentziehung. Nach aktuellen Umfragen wird als typisch deutsches Produkt (als Souvenir) zuerst die Kuckucksuhr genannt, gefolgt von einem Gartenzwerg aus gebranntem Ton.In Finnland wird Elterngeld für neun Monate und in Dänemark für mindestens sechs Monate ausbezahlt.